Change Management: zwei Bücher

Wenn sich etwas Grundsätzliches ändern muss in einer Kirchgemeinde, kann es helfen, sich an den Regeln des «Change Management» zu orientieren. Thom S. Rainer hat «Who Moved My Pulpit» geschrieben, seine Version des John-Kotter-Klassikers «Leading Change». Auch von Carey Nieuwhofs «Leading Change Without Losing It» haben Anna Näf und Lukas P. Huber einiges gelernt.

Wer etwas verändern möchte, wird immer auf Widerstand stossen. Lukas und Anna sprechen über Denk- und Handlungsmuster, die dabei helfen, Menschen für Veränderungen zu gewinnen. Sie gehen dem Buch «Who Moved My Pulpit» von Thom Rainer entlang, der seinerseits schamlos bei John Kotters Klassiker «Leading Change» abkupfert, was Lukas zu Beginn festhält.

Der erste Punkt ist simpel, aber nicht selbstverständlich: Beten. Eine gemeinsame Gebetskultur innerhalb eines Leitungsgremiums hilft einerseits, demütig und emotional ausgeglichen in eine Sitzung zu starten. Andererseits könnte es ja tatsächlich sein, dass göttlich inspirierte Gedanken in die Planung einfliessen.

Wenn man etwas ändern möchte, muss man klar aufzeigen, weshalb Veränderung notwendig ist – Dringlichkeit zu kommunizieren hilft. Dabei sind Zahlen und Statistiken hilfreich.

Man könnte meinen, dass für Veränderungen zuerst die wichtigsten Entscheidungsträgerinnen und -träger gewonnen werden müssen: Kirchenpflege und Angestellte. Doch gemäss Thom Rainer ist es wichtiger, eine informelle Gruppe zu bilden von Menschen, die sich gut verstehen, Einfluss auf die Leute der Kirchgemeinde haben oder das nötige Fachwissen mitbringen.

Der vierte Punkt von Thom Rainer ist: Ein hoffnungsvolles Bild der Zukunft kommunizieren. «Es macht einen grossen Unterschied, ob wir als Kirche danach fragen ‹Was müssen wir tun, damit die Leute nicht wegrennen?› oder ‹Was haben wir zu bieten und wie bringen wir das unter die Leute?›», meint Anna.

Eine zentrale Frage ist, wie man mit kritischen Stimmen umgeht. Veränderung stösst immer auf Widerstand. Die Gefahr ist, dass man die wenigen lauten Gegnerinnen und Gegner mehr gewichtet, als die vielen stillen Befürworter/-innen. Um die kritischen Stimmen zu filtern, sollte man sich fragen: «Ist das die Art von Person, mit der wir die Zukunft unserer Kirche gestalten werden?»

Ein Tipp von Nieuwhof, den Lukas besonders wichtig findet: Wähle eine beziehungsorientierte Form, um auf Kritik einzugehen. Wenn dich eine Kritik per E-Mail erreicht, dann antworte telefonisch. Wenn dir jemand auf die Mailbox spricht, triff dich mit der Person auf einen Kaffee.

Um diejenigen für die Veränderungen zu gewinnen, die noch zögern, braucht es erste kleine Schritte mit klaren Resultaten, die zeigen, dass es funktioniert.

Deutsche Zusammenfassung von Thom Rainers «Who Moved My Pulpit»
Englisches Exzerpt zu Carey Nieuwhofs Buch «Leading Change Without Losing It»

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