Leiter finden und fördern

Das Buch gründet in der Annahme, dass die Kirche von Gott dazu berufen wurde, Leader aufzubauen. Leader sind nicht unbedingt angestellte Pfarrerinnen oder Sozialdiakone, sondern Menschen, die aus ihrer christlichen Überzeugung heraus ihr Umfeld mitgestalten und Verantwortung übernehmen.

«Ich kenne kaum eine reformierte Kirche, in welcher man diesen Auftrag ernst nimmt», sagt Lukas. Bei Pfarrermangel schichte man die Arbeit auf Sozialdiakoninnnen und Katecheten um. Entgegen diesem Ansatz versuche er speziell in der Jugendarbeit seit Jahren einen anderen Weg zu gehen: «Wir bauen gezielt Leader aus unserer Gemeinde auf, die ehrenamtlich mitgestalten. Wenn sie mit ihren zeitlichen Ressourcen an Grenzen stossen, dann weiten wir diese Grenzen mit einer entlöhnten Anstellung aus.»

Doch wie baut man Leader auf? «Designed to Lead» zeigt ein Modell von drei konzentrischen Kreisen, die es braucht, um Leitungsfähigkeiten zu fördern: 1. Überzeugung, 2. Kultur, 3. Strukturen.

Wenn die Entscheidungsträgerinnen und -träger in einer Kirchgemeinde nicht zutiefst davon überzeugt sind, dass sie Menschen fördern und ausbilden sollen, dann wird es auch nicht geschehen. «Wenn eine Kirche glaubt, dass wir schon ok sind, wie wir sind, und dass Gott das auch ok findet, wird wenig Feuer entstehen, wenig Begeisterung und wenig Engagement für die Kirche als der Ort, wo sich das Leben von Menschen verändert.» Nur mit dieser Überzeugung kann dann eine Kultur der Leiterförderung wachsen.

Doch Überzeugung und Kultur alleine reichen nicht aus: Es müssen Strukturen geschaffen werde, die Raum zum Mitgestalten geben und Menschen gezielt fördern. «Wir fragen bei allen Teams gezielt nach, ob Leitungskurse besucht werden, und übernehmen die Kosten dafür», sagt Lukas.

«Verantwortung zu übernehmen klingt nach viel Arbeit und ist nicht das, was in einer individualistischen Gesellschaft gesucht wird«, meint Anna. Sie habe aber kürzlich erlebt, wie eine junge Frau aufblühte, weil sie genau am richtigen Ort ihre Fähigkeiten einsetzen konnte. Wenn wir nicht einfach Aufgaben verteilen, sondern Menschen dabei begleiten, ihren Ort zur Mitgestaltung zu finden, dann setzt das mehr Energie frei, als es kostet.

Eine deutsche Zusammenfassung des Buchs «Designed to Lead» von Eric Geiger und Kevin Peck, erstellt von Lukas Huber, findet sich hier.

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