Sara Stöcklin-Kaldewey über Nachwuchsförderung
In ihrer Aufgabe der theologischen Nachwuchsförderung war ihr ständiges Mantra: «Nachwuchsförderung geschieht in den lokalen Kirchgemeinden.» Junge Menschen können nur durch die Beziehungen zu ihrer lokalen Kirchgemeinde begeistert werden für die kirchliche Arbeit und das theologische Nachdenken. Wenn das nicht geschehe, könne eine kantonale Fachstelle nichts ausrichten.
Entscheidend sei, ob junge Menschen auch nach der Konfirmation noch am kirchlichen Leben teilnehmen, sagt Stöcklin-Kaldewey im Gespräch. Es braucht also Nach-Konf-Arbeit. Wenn man dort allerdings einfach Kanuausflüge und Städte-Trips macht, wird dadurch noch nicht das Interesse an theologischen Fragen gefördert. «Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Jugendliche sich überlegen, einen kirchlichen Beruf zu wählen, wenn wir nie über den Glauben sprechen, der für uns als Kirche zentral ist.»
Die lokale Kirchgemeinde ist der Ort, wo erste Berührungen mit Kirche und Theologie stattfinden. Es ist aber erst der Blick über die eigene Gemeinde hinaus, welcher Interesse an der Kirche an sich weckt. Dazu braucht es laut Sara Stöcklin-Kaldewey eine kirchliche Jugendkultur. «Wo sich Menschen über ihre Kirchgemeinde hinaus vernetzen, gemeinsam an Festivals gehen, gemeinsam feiern und merken, dass es überall in der Schweiz kirchlich engagierte Menschen gibt – da wächst eine kirchliche Jugendkultur.»
Dazu können Kantonalkirchen durchaus etwas beitragen. In der Methodistischen Kirche der Schweiz sei in den letzten Jahren eine starke Jugendkultur gewachsen, weil sie ein jährliches nationales Jugendfestival gestartet habe, sagt Sara Stöcklin-Kaldewey. Deshalb befürwortet sie stark, dass nun alle zwei Jahre ein nationales, reformiertes Jugendfestival stattfinden soll. Das erste Festival geht 2024 über die Bühne.